Nauroder 

Geschichte von Naurod

Naurod wurde urkundlich erstmalig 1346 von Hans Gerlach von Nassau erwähnt, der sein Land an seine Söhne weiter gab. Bedenken muss man jedoch, das die Erwähnung eines Dorfes nicht gleichzusetzen ist mit der Gründung dessen, es muss erst einmal bestehen um erwähnt zu werden. Insofern kann davon ausgegangen werden das Naurod schon vorher gegründet wurde. Naurod heißt übersetzt "Neue Rodung", eine neue Rodung setzt eine "alte Rodung" voraus, sodass davon ausgegangen werden kann, das frühe Siedler neu angesiedelt sind. Es wurden bereits sog. Brandgräber aus der Hallstattzeit gefunden, die aus dem Jahr 400 bis 800 v.Chr. stammen. Noch heute sind Spuren von Graböffnungen auf Grabhügeln zu erkennen, leider wurden manche Hügel 1854 bei der Gewinnung von Ackerland eingeebnet.

Naurod und dessen Einwohner wurden im 15. bis 17. Jahrhundert mehrmals an andere Herrscher verpfändet.

Von der Bevölkerungsentwicklung im 15. Jahrhundert gibt es keine Angaben, jedoch konnten aus einer Renteirechnung 18 Steuerpflichtige im Jahr 1512 ermittelt werden.

Der 30-jährige Krieg und die darauf folgende Pest gingen auch an Naurod nicht spurlos vorbei, bis zuletzt Naurod 7 Jahre lang unbewohnt blieb.

Ab 1644 kamen wieder 4 Familien zurück, sodass bis 1644 88 Personen in Naurod lebten.

Im Jahre 1730 wurde unter der Leitung von Johann Jakob Bager die Nauroder Kirche gebaut und am 20.8.1730 eingeweiht.

Am 22.2.1863 wurde im Haus, in dem heute die Ortsverwaltung untergebracht ist und das direkt am zentralen Platz an der Dorfkirche steht, der Heimatdichter Rudolf Dietz geboren.

Mit der Annexion des Herzogtums Nassau durch das Königreich Preußen im Jahr 1866 wurde Naurod preußisch.

Leider ging auch der 1. Weltkrieg nicht spurlos an Naurod vorbei, von den 189 einberufenen Männern kamen 33 nicht mehr in die Heimat zurück. Aufgrund von Nahrungsmittelknappheit und Krankheiten grassierte auch hier der Tod.

In den zwanziger Jahren rückten bereits wenige Wochen nach Kriegsende französische Besatzer in Naurod ein und blieben bis ca. 1925. Von Arbeitslosigkeit waren auch viele Nauroder betroffen, um so bemerkenswerter waren die Aktivitäten der Gemeindeverwaltung die mit staatlich geförderten Notstandsmaßnahmen bereits 1923 am "Erbsenacker" einen Sportplatz entstehen ließen. Ferner wurden diverse Instandhaltungsmaßnahmen durchgeführt. In dieser Zeit erfuhr auch das Vereinsleben einen regen Aufschwung, indem in kurzer Zeit 6 Vereine gegründet wurden.

Der zweite Weltkrieg hat Naurod weitestgehend verschont, jedoch mussten 76 Gefallene beklagt werden. Aus dieser Zeit stammt auch noch das aus dunklen Tannen gepflanzte Kreuz auf dem Kellerskopf.

Nach Ende des Krieges erfuhr Naurod eine Zuwanderungswelle von Flüchtlingen. Naurods Bevölkerung stieg bis heute auf etwa 4.500 Einwohner. Diese konnte nur mit der Ausweisung von neuen Bauflächen bewerkstelligt werden. In Verbindung mit der Hoechst AG wurde dann auch die Siedlung Erbsenacker erschlossen.
Die Umgehungsstraße wurde zwischen 1967 und 1970 gebaut und trug damit wesentlich zur Verbesserung der Verkehrsführung bei.
1975 wurde das Forum eingeweiht und im Jahr 1976 wurde die Kellerskopfhalle fertiggestellt.

Im Jahr 1973 wurde der Eingliederungsvertrag mit Wiesbaden besiegelt, nachdem mehrere Versuche gescheitert sind mit Nachbargemeinden eine Großgemeinde zu bilden. Seit 1977 hat Naurod keinen Bürgermeister mehr.

Im Jahr 1996 feierte Naurod sein 650. jähriges bestehen.

Im Jahr 2006 feierte die ev. Kirche das 275. Kirchenjubiläum. Nauroder_Logo_50.jpg